Ein Haus mit
Geschichte

Von der Villa Gröppel zum Hospiz St. Hildegard

Eine wunderschöne alte Villa in Bochum-Ehrenfeld (Stadtteil: Bochum-Wiemelhausen) wurde 1995 zum Hospiz St. Hildegard umgestaltet. Erbaut wurde sie 1923 vom Fabrikanten und Kunstsammler Karl Gröppel, der damit für sich und seine große Familie ein repräsentatives Zuhause schuf. Schon seit 1955 wird das Haus von der Caritas genutzt. Zunächst als Jungen- und Bergbaulehrlingsheim, dann als Pflegevorschule und schließlich als Wohnheim für Förderschülerinnen.

In seinem Gründungsjahr 1995 war das Hospiz St. Hildegard die 23. stationäre Einrichtung in Deutschland, mit der die von der Hospizbewegung initiierte Versorgung schwerstkranker Menschen verbessert werden sollte. Der Umbau des Hauses wurde durch viele großzügige Spenden aus der Bürgerschaft möglich. Diese Bereitschaft, das Haus finanziell und ehrenamtlich zu unterstützen, ist bis heute ein unerlässlicher Bestandteil der Hospizarbeit.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein war die im Jahr 1996 vom Deutschen Bundestag gesetzlich verankerte Verpflichtung der Krankenkassen zur Finanzierung der stationären Hospizarbeit, durch die aber nach wie vor nicht alle Kosten gedeckt werden. Jedes Jahr braucht das Hospiz St. Hildegard zur Deckung des gesetzlich vorgeschriebenen Trägeranteils und weiterer Kosten (z.B. für zusätzliches Personal) Spenden in Höhe von rund 260.000 Euro.

Seit 1999 ist das Hospiz eine gemeinnützige GmbH. Gesellschafter sind der Caritasverband Ruhr-Mitte e.V. und die Beteiligungsgesellschaft des Bistums Essen mbH. Mit diesem Schritt wurde der vormalige Hospizverein von zahlreichen Verwaltungsaufgaben entlastet.

Im September 2005 wurde das Jutta-von-Sponheim-Haus mit Appartements eröffnet. Seitdem finden hier sowohl Angehörige und Freunde der Hospizgäste als auch Familien von Patienten der Bochumer Krankenhäuser eine ansprechende und ruhige Unterkunft.

Die Arbeit im Hospiz St. Hildegard hat sich bis heute immer wieder verändert und wird ständig weiterentwickelt. Vor allem die Professionalisierung der Pflege und die Entwicklung von "Palliativ Care" sind inzwischen zu einem grundlegenden Bestandteil der Hospizarbeit geworden.

Von Beginn an wurde das Angebot des stationären Hospizes ergänzt durch die ambulante Hospizarbeit Bochum, die schwerstkranke Menschen und ihre Angehörigen zu Hause begleitet.