In dreieinhalb Stunden erfuhren die Teilnehmenden im Schulungsraum vom Hospiz St. Hildegard das Wichtigste über die letzte Lebensphase und wie man Sterbenden auch ohne große Vorkenntnisse beistehen kann.

Die Idee, ähnlich wie bei einem Erste-Hilfe-Kurs in konzentrierter Form Grundlagenwissen über das Sterben zu vermitteln, stammt ursprünglich aus Norwegen. Auf Initiative des Palliativmediziners Georg Bollig werden die Kurse seit 2015 auch in Deutschland durchgeführt und stoßen bundesweit auf große Nachfrage.

Grund genug für das Hospiz St. Hildegard und die Ambulante Hospizarbeit, das Erfolgsformat ebenfalls in Bochum anzubieten. Zwei Mitarbeitende haben sich deshalb als Kursleitung zertifizieren lassen. Zu ihnen gehört Heide Großgarten: "Mir ist es wichtig, den Teilnehmern die Angst zu nehmen, sie könnten etwas falsch machen. Der Kurs soll ihnen mehr Sicherheit geben, damit sie sich zutrauen, sterbende Angehörigen zu begleiten." Gerald Sampöck vom Hospiz St. Hildegard ergänzt: "Früher war es normal, zu Hause zu sterben. Die Menschen wussten mit dem Sterbeprozess umzugehen, der Tod war ein selbstverständlicher Teil des Lebens. In den letzten Jahrzehnten ist dieses uralte Wissen jedoch verloren gegangen. Das soll sich mit dem Letzte-Hilfe-Kurs ändern."

Dass dieses Anliegen im Hospiz erfolgreich umgesetzt wurde, zeigt die Rückmeldung einer Teilnehmerin: "Ich habe hier einige Anregungen bekommen, wie ich selbst einmal sterben möchte und wie man anderen Menschen beistehen kann. Zugleich ist mir noch einmal klargeworden, wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit dem Thema Tod und Sterben zu befassen und für den Fall der Fälle vorzusorgen."

Dieser erste Letzte-Hilfe-Kurs wird nicht der einzige Kurs in Bochum bleiben. Ein nächster Termin ist bereits vereinbart für Dienstag, 19. Mai, 17:30 Uhr, im Hospiz St. Hildegard. Anmeldungen sind ab sofort möglich unter info@hospiz-st-hildegard.de.